
MODINA – Krisenresilienz im Bevölkerungsschutz
Das Projekt
Die weltweite Zunahme von Krisen und Katastrophen erfordert eine frühzeitige Vorbereitung auf diese herausfordernden Situationen. Pflegefachpersonen, als größte Berufsgruppe des Gesundheitswesens, werden bereits in der Ausbildung auf diese Ereignisse vorbereitet und verfügen so über grundlegende Kompetenzen im Krisen- und Katastrophenfall.
Disaster Nursing in der Ausbildung
Die DRK-Schwesternschaft „Bonn“ e.V. und die Württembergische Schwesternschaft vom Rotem Kreuz e.V. entwickeln in einem Projektkonsortium im Auftrag des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) das Modul „Pflegehandeln in Krisen und Katastrophen – Disaster Nursing“ für die Pflegeausbildung.
Ziel des auf 24 Monate angelegten Projektes MODINA ist, das Modul mit Unterrichtsmaterialien für Lehrende zu entwickeln, um Auszubildende oder auch Pflegefachpersonen auf die Bewältigung von Krisen und Katastrophen vorbereiten zu können. Dazu wird auch ein Planspiel entwickelt, um die notwendigen Kompetenzen in realitätsnahen Szenarien zu üben und zu vertiefen. Das Modul wird so konzipiert, dass es in die Pflegeausbildung, das Studium und die berufliche Weiterbildung integriert werden kann.
Projektkonsortium
Der Verbund der im Projekt zusammenarbeitenden Institutionen besteht aus der DRK-Schwesternschaft „Bonn“ e.V, der Württembergischen Schwesternschaft vom Roten Kreuz, der Frankfurter University of Applied Sciences, dem Fraunhofer IAO und dem Institut für europäische Gesundheits- und Sozialwirtschaft. Alle Institutionen verfügen bereits über ein weitumfassendes Domänenwissen in den Bereichen der Gesundheitsversorgung, Pflege, Ausbildung, Bevölkerungsschutz, nationaler und internationaler Forschung sowie Arbeits- und Organisationssystemen. Im Projekt werden die vielfältigen Kompetenzen der verschiedenen Beteiligten ergebnisorientiert und effizient eingesetzt und miteinander verknüpft, um zu einer erfolgreichen Umsetzung beizutragen. Für das Gelingen ist ein Zusammenwirken aller Projektbeteiligten notwendig.

Projektleitung Forschungsprojekt
Dr. Frauke Hartung
Oberin
T 0228 2690110
DRK-Schwesternschaft „Bonn“ e. V.
Über uns
Da der Bedarf in dieser Hinsicht weiter steigt, wurde das Kompetenzzentrum Bevölkerungsschutz eröffnet, in dem vier DRK-Schwesternschaften ihre Expertise auf dem Gebiet zusammenschließen und neue Bildungsangebote entwickeln. Es ist notwendig, die fachliche Expertise der Pflegeprofession von Anfang an in die Entwicklung von Katastrophenplänen einzubeziehen, um die Bevölkerung effektiv zu schützen und zu versorgen.

Projektkonsortium
DRK Schwesternschaften
Die DRK-Schwesternschaft „Bonn“ und die WSSRK sind Teil der 31 Rotkreuzschwesternschaften in Deutschland. Dachorganisation ist der Verband der Schwesternschaften vom Deutschen Roten Kreuz e.V. in Berlin mit ca. 21.000 Mit- gliedern. Die sieben Grundsätze der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung stellen die ethische Grundhaltung dar: Menschlichkeit, Unparteilichkeit, Neutralität, Unabhängigkeit, Freiwilligkeit, Einheit und Universalität. Berufsverbände sind ein wichtiger Bestandteil einer starken professionellen Pflege und setzen sich für die Belange ihrer Mitglieder auf berufspolitischer Ebene ein. Die Mitglieder der DRK- Schwesternschaften „Bonn“ und Stuttgart sind als Gesundheits- und Kranken- bzw. Kinderkrankenpfleger*innen, Altenpfleger*innen, Hebammen und Krankenpflegehelfer*innen sowie Altenpflegehelfer*innen tätig und üben ihren Be- ruf im Rahmen ihres Status als Mitglied aus. Einsatzgebiete der rund 3.500 Mitglieder sind zum einen die eigenen Einrichtungen der Schwesternschaften.
Zum anderen sind die Mitglieder in verschiedenen Einrichtungen des Gesundheitswesens eingesetzt, mit denen die genannten Schwesternschaften eine Kooperation unterhalten. Hierzu zählen z.B. Krankenhäuser, Einrichtungen der stationären und ambulanten Langzeitpflege und Hospize. Die beiden DRK-Schwesternschaften haben mit über 90 Einrichtungen des Gesundheitswesens Kooperationen aufgebaut. Die DRK-Schwesternschaft„Bonn“e.V. und WSSRK fungieren als Ausbildungsträger in allen Bereichen der Pflege (Altenpflege, Erwachsenenpflege, Kinderkrankenpflege, Operationstechnischer Assistenz, Anästhesietechnische Assistenz, Pflegefachassistent*innen, duales Studium, etc.). Die DRK-Schwesternschaft „Bonn“ e.V. mit ihrer Akademie ist der größte Ausbildungsträger im DRK. Die Schwesternschaft „Bonn“ e.V. mit rund 1.000 Ausbildungsplätzen ist Ausbildungszentrum für über 300 Träger der praktischen Ausbildung. Sie unterhält Kooperationen mit sechs weiteren Pflegeschulen in Bonn. Die WSSRK bildet in Kooperationen mit acht Kooperationsschulen in ganz Württemberg 300 Auszubildende und dual Studierende aus.
Frankfurt University of Applied Sciences Fachbereich Soziale Arbeit & Gesundheit
Die Frankfurt University of Applied Sciences zeichnet sich durch angewandte Wissenschaft, hohe Internationalität und gelebte Vielfalt aus. Durch Partnerschaften mit weltweit rund 200 Hochschulen ist die Frankfurt UAS in einer globalen Bil- dungswelt gut vernetzt.Vier Fachbereiche bieten 72 Studiengänge mit technischer, wirtschaftlichrechtlicher und sozialer Ausrichtung an. Am Fachbereich vier, Soziale Arbeit und Gesundheit gibt es ein vielfältiges Angebot an Bachelor-, Master- und Weiterbildungsstudiengängen mit regional verankerten Praxis-Projekten und internationalen Kontakten und Kooperationen sowie umfangreichen Forschungsaktivitäten. Hier besteht eine enge Verzahnung mit Forschungszentren, wie dem Hessischen Institut für Pflegeforschung (HessIP) und dem interdisziplinären Forschungszentrum FUTURE AGING, beide mit Sitz in Frankfurt/Main, sodass zahlreiche anspruchsvolle, inter- und transdisziplinäre Forschungsprojekte umgesetzt werden konnten.
Im Dialog mit Partnern aus Wirtschaft, Verbänden und Institutionen ist die Frankfurt UAS innovative Entwicklungspartnerin, um gemeinsam zukunftsweisende Lösungen zu generieren. Zu Krisen- und Katastrophen bearbeitet Frau Prof. Dr. Caroline Schmitt am Fachbereich derzeit zwei Projekte: „Transformationswissen für die Katastrophenhilfe“ (gefördert von der Volkswagen Stiftung) und „EASY- European Areas of Solidarity“ (gefördert von der Gerda Henkel Stiftung). Darüber hinaus wird im Bachelorstudiengang Angewandte Pflegewissenschaft aktuell das klinische Lehrforschungsprojekt (Prof. Dr. Schmitt, Prof. Dr. Schmidt, Prof. Dr. Peters) zu Disaster Preparedness in Frankfurter Care Einrichtungen durchgeführt. Die Frankfurt UAS ist aktives Mitglied im Netz- werk „Simulationsnetzwerk Ausbildung und Training in der Pflege“ (SIMNAT), im Florence Netzwerk sowie Teil der European University U!REKA Shift. In allen pflegebezogenen Studiengängen werden regelmäßig Simulationstrainings durchgeführt.
Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO)
Im Mittelpunkt der Tätigkeiten am Fraunhofer IAO; (vertreten durch Petra Gaugisch und Stefan Strunck) stehen Fragestellungen in den Bereichen Unternehmens- und Arbeitsorganisation, Technologiemanagement sowie Informations- und Kommunikationstechnik.
Schwerpunkte der Forschungsarbeiten im Team Cognitive Environments liegen in der Bedarfsanalyse, der Konzeptionsentwicklung, der Implementierung und Evaluation von neuen Versorgungsformen. In unterschiedlichen Projekten war das Fraunhofer IAO mit der Evaluation betraut und wandte dabei einen Mix aus qualitativen und quantitativen Methoden an.
IEGUS – Institut für europäische Gesundheits- und Sozialwirtschaft
IEGUS ist das Forschungsinstitut der Gesundheits- und Sozi- zialwirtschaft mit Sitz in Berlin und Bochum. Sie erarbeiten praxisnahe Studien, Konzepte und Gutachten zu aktuellen Herausforderungen der Branche.
Mit ihren Partnern gestalten sie das Gesundheits- und Sozialwesen der Zukunft in Deutschland und Europa.
Assoziierte Partner
BLGS
Der Berufsverband für Lehrende Gesundheits- und Sozialberufe (BLGS) ist der mitgliedsstärkste Verband für Lehrende in Gesundheitsberufen. Der BLGS ist auf Bundes- und Länderebene vertreten. Durch die Mitgliedschaft der Berufsverbände im Landespflegerat Baden- Württemberg und Nordrhein-Westfalen sind die Schwesternschaften und der BLGS bereits miteinander vernetzt.
Durch die Vertretung der beiden Verbände auf Bundesebene im Deutschen Pflegerat kann hier auch auf eine Vernetzung auf Bundesebene zurückgegriffen werden. Durch dieses Netzwerk kann die Ist-Analyse der momentanen Integration des Moduls hilfreich sein.
Deutsches Komitee für Katastrophenvorsorge e. V.
Das Deutsche Komitee Katastrophenvorsorge e.V. (DKKV) ist eine nationale Plattform zum Thema Katastrophenvorsorge und agiert als Kompetenzzentrum an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Praxis. In seiner Arbeit unter- stützt das DKKV fachübergreifende Forschungsansätze und bereitet Erkenntnisse der Katastrophenvorsorge zur Verbreitung auf allen Ebenen der Gesellschaft auf. Die Mitglieder des DKKV umfassen neben Institutionen aus der Forschung, Praxis, Administration, Umsetzung und Hilfsorganisationen auch ein weitreichendes Netzwerk von Expert*innen aus der Wissenschaft. Zu den Arbeitsfeldern zählen die Vernetzung der Expertisen aus dem DKKV-Netzwerk, die praxisorientierte Beratung von Entscheidungsträger*innen sowie der Wissenstransfer an die Bevölkerung.
Die Mitglieder nutzen ihre Expertise, um Defizite und Lücken im vorhandenen System der Katastrophenvorsorge und des Krisenmanagements zu identifizieren und zu deren Schließung beizutragen. Die Weiterentwicklung von Katastrophenvorsorgestrategien spielt im gesamten Bereich des Bevölkerungsschutzes eine wichtige Rolle. Die breite Vernetzung stellt ein Alleinstellungsmerkmal des DKKV dar, welches es besonders als Partner in Projekten der Katastrophenvorsorge und des Bevölkerungsschutzes prädestiniert. Als Netzwerk hat das DKKV in besonderem Maße die Möglichkeit, vielfältige Expertise aus verschiedenen operativen und wissenschaftlichen Bereichen der Katastrophenvorsorge in die Entwicklung des Moduls einzubringen und miteinander zu vernetzen. Hierbei ist es das Anliegen des DKKV, die Verbindung zwischen Wissenschaft, Praxis und Politik herzustellen und bedarfsorientiert Projekte zu unterstützen.
Duale Hochschule Baden-Württemberg
Die DHBW hat Interesse daran, dass das Modul „Pflegehandeln in Krisen- und Katastrophen“ im primarqualifizierenden Studiengang etabliert wird.
Fachhochschule Münster – Fachbereich Gesundheit
Unter dem Leitthema „Wandel verantwortungsvoll und zukunftsorientiert gestalten“ will der Fachbereich Gesundheit der Fachhochschule Münster seinen Beitrag dazu leisten, neue Herausforderungen an das Gesundheitssystem entgegenzutreten. Über 1.000 Studierende lernen in mehr als zehn Studiengängen den komplexen und mehrdeutigen Anforderungen gerecht zu werden, Unsicherheiten zu bewältigen und auf Veränderungen Gesundheitssystem reagieren im zu können. Im Sommersemester 2025 geht der Masterstudiengang Advanced Nursing Practice Critical & Intensive Care, der gerade akkreditiert wurde, an den Start.
Der Fachbereich Gesundheit der FH Münster hat im Bereich des Katastrophenschutzes eine umfangreiche Expertise. Mehrere Mitarbeiter*innen verfügen über eine Doppelfunktion im Bereich Pflege und Rettungsdienst und mehrere Professuren haben den Schwerpunkt im Bereich der Akutpflege und Notfallversorgung. An der FH-Münster ist das Kompetenzzentrum für Humanitäre Hilfe für praxisorientierte lehre und angewandte Forschung im Bereich der nationalen und internationalen Nothilfe verankert.
Universität Bonn – Geographische Institut – Studiengang Katastrophenvorsorge und Management
Der weiterbildende Masterstudiengang „Katastrophenvorsorge und Katastrophemanagement“ (KaVoMa) ist eine Kooperation der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn mit dem BBK. Das Ziel ist des Institutes ist es, Fachkräfte in den sektoralen Berufsfeldern der Katastrophenvorsorge und des Risikomanagements zu Generalist*innen mit einem umfassenden Verständnis für die Aspekte und Perspektiven des ganzheitlichen Katastrophenrisikomanagements weiterzubilden.
Der Berufsbegleitende, interdisziplinären und praxisnahen Weiterbildungsmasterstudiengang bietet Expert*innenwissen für ein ganzheitliches Risikoverständnis. Die fachübergreifende Netzwerkbildung steht dabei u.a. im Fokus.
Wir pflegen e. V.
wir pflegen e.V. ist ein Verein zur Interessenvertretung und Selbsthilfe pflegender Angehöriger, weshalb wir an der Entwicklung dieses Ausbildungsmoduls sehr interessiert sind. Sowohl in der Corona-Pandemie als auch in der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal waren Pflegebedürftige in der häuslichen Pflege und ihre Angehörige in vielfacher Hinsicht auf sich allein gestellt, weil sie in den Krisenpläen nicht oder nur unzureichend berücksichtigt werden.
Eine systematische Integration in die Ausbildung von Pflegefachkräften ist aus unserer Sicht daher dringend erforderlich.

Aktuelles/Termine/Presse
Das 24-monatige Projekt startete im August 2024. Das Projektkonsortium setzt sich in der Projektlaufzeit zwei Meilensteinpunkte. Der erste Meilenstein ist im Projektmonat 11, der zweite im Projektmonat 19.
Meilenstein 1 (Projektmonat 11)
1
Das Modul „Pflegehandeln in Krisen und Katastrophen” ist entwickelt.
2
Die Erstellung von Lehrinhalten und Lehrmaterialen sind abgeschlossen.
Meilenstein 2 (Projektmonat 19)
1
Das Planspiel ist fertig entwickelt, einsetzbar und erprobt.
2
Die Erprobung des Curriculums ist erfolgt.
3
Die Projektevaluation ist abgeschlossen.
08./09. Mai 2025
Internationaler DGP Kongress in Berlin
Wissenschaftlicher Vortrag zur Entwicklung eines Moduls zur Anbahnung von Kompetenzen für die Pflege im Bevölkerungsschutz. Vorgestellt werden Ergebnisse einer systematischen Literaturanalyse. Es referieren: Johannes Oeser und Prof. Dr. Miriam Peters.
24.– 25. Januar 2025
Kongress Pflege 2025 in Berlin
Die DRK-Schwesternschaft „Bonn“ e.V. und die Württembergische Schwesternschaft vom Roten Kreuz e.V. haben vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) den Auftrag erhalten, ein Modul mit Unterrichtsmaterialien für Lehrende sowie ein Planspiel zu entwickeln, um Auszubildende und Pflegende auf das Handeln in Krisen und Katastrophen vorzubereiten und so zur Verbesserung des Bevölkerungsschutzes beizutragen.
5.–7. Februar 2025
Fachkongress BBK Bevölkerungsschutz in Bonn
Vom 5. bis 7. Februar 2025 findet der zweite Fachkongress „Forschung für den Bevölkerungsschutz“ im World Conference Center in Bonn statt.
12. Mai 2025 15–16 Uhr online
Speakers’ Corner: Pflege im Bevölkerungsschutz online
„Speakers’ Corner“ der DRK-Schwesternschaft Bonn Austausch und die Diskussion zum Thema Pflege im Bevölkerungsschutz. Es referieren: Dr. Frauke Hartung, Anne-Katrin Gerhardts und Susanne Scheck.
9.–13. Juni 2025
ICN-Kongress in Helsinki
Development of a module Nursing care in crises and disasters
Entwicklung eines Moduls „Pflegehandeln in Krisen und Katastrophen –
Disaster Nursing“ inkl. Planspiel für die generalistische Pflegeausbildung, primär- qualifizierende Studiengänge und Weiterbildungen im Auftrag des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB).
Referenten: Susanne Scheck und Prof. Dr. Miriam Peters.
8. Oktober 2025
Kongress „Pflege im Bevölkerungsschutz“ LVR- Landesmuseum in Bonn
Das Thema „Pflege im Bevölkerungsschutz“ bleibt bei uns in Deutschland bis heute völlig unberücksichtigt. Erfahren Sie, wie Pflegende in der Ausbildung und durch Weiterqualifikation im Krisen- und Katastropheneinsatz zu einem zentralen Pfeiler der Versorgung im Bevölkerungsschutz werden können und so dazu beitragen, die Resilienz gegenüber Krisen und Katastrophen zu steigern.